C. Landau, S. Lev-Ari, J. Cohen-Mnasfield, E. Tillinger, R.
Geva, R. Tarrasch, I. Mitnik, E. Friedman, Randomized controlled trial
of Inquiry-Based Stress Rduction (IBSR) technique for BRCA1/2 mutation
carriers, Psycho-Oncology 2015, 24(6), 726-731.
Zusammenfassung
In dieser randomisierten kontrollierten Studie untersuchten die Autoren
den Effekt eines Programms mit «The Work» auf die Lebensqualität von
Frauen mit einer BRCA1- oder BRCA2-Genmutation. Diese beiden
Genmutationen gehen mit einem stark erhöhten Risiko einher, an Brust-
oder Eierstockkrebs zu erkranken. Das Programm mit «The Work» umfasste
wöchentliche Gruppentreffen (3.5 h pro Treffen) und ebenfalls
wöchentliche Einzelsitzungen mit einem/einer geschulten Begleiter/in (1 h
pro Sitzung) während zwölf Wochen.
Frauen, die Trägerinnen einer der beiden Genmutationen und nicht an
Krebs erkrankt waren, konnten an der Studie teilnehmen, wenn sie nicht
schwanger waren, keine prophylaktische Mastektomie durchgeführt hatten
und nicht an einer schweren psychischen Krankheit litten.
Sie wurden zufällig der Interventions- oder der Kontrollgruppe
zugeteilt.
Die Frauen beider Gruppen füllten zu Beginn und am Ende des zwölfwöchigen Programms mit The Work die folgenden Fragebogen aus:
- einen Fragebogen mit 20 Fragen zur Erfassung der Unterstützung durch die Familie (Perceived Social Support-Family Scale, PSS-FA,
Validierungsstudie zum Herunterladen (pdf). Den Fragebogen finden Sie im Anhang.),
- einen Schlafqualitätsfragebogen (Pittsburgh Sleep Quality Inventory Questionnaire, PSQI,
Fragebogen in deutsch),
- einen Fragebogen zur Erfassung von physischen, praktischen,
sozialen, psychologischen und spirituellen Problemen im Zusammenhang mit
einer Krebserkrankung (Cancer-Related Worry Questionnaire, CRW, Abstract der Studie und Fragebogen) und
- einen Fragebogen zur Erfassung der subjektiv empfundenen
Beeinträchtigung durch 53 körperliche und psychische Symptome in den
vergangenen sieben Tagen (Brief Symptom Inventory, BSI, mehr Infos)
Resultate:
67 Frauen wurden in die Studie eingeschlossen. 33 wurden der Interventionsgruppe und 34 wurden der Kontrollgruppe zugeordnet.
56 Frauen beendeten die Studie.
- Jene Frauen, die am Programm mit «The Work» teilgenommen hatten,
nahmen am Ende der Studie ihre Familie als unterstützender wahr, als
jene, die nicht am Programm teilgenommen hatten (gemäss
PSS-FA-Fragebogen).
- In der Interventionsgruppe besserte sich im Vergleich zur
Kontrollgruppe die Schlafqualität (gemäss PSQI-Fragebogen) und auch die
Wahrnehmung der Probleme im Zusammenhang mit der Krebserkrankung (gemäss
CRW-Fragebogen). Diese Verbesserungen waren jedoch nicht statistisch
signifikant, d. h. der Unterschied kann auch zufällig zustande
gekommen sein.
- Das allgemeine Stressniveau war bei allen Studienteilnehmerinnen
ähnlich hoch, unabhängig davon, ob sie am Programm mit «The Work»
teilgenommen hatten oder nicht (gemäss BSI-Fragebogen).