Eric Smernoff, Inbal Mitnik, Shahar Lev-ari, The effects of Inquiry-Based Stress
Reduction (IBSR) on mental health and well-being among a non-clinical sample,
Complementary Therapies in Clinical Practice 2019, 34, 30-34.
Zusammenfassung
Die Autoren untersuchten den Einfluss eines 28-tägigen Workshops auf das Befinden der TeilnehmerInnen ohne klinische Diagnose. Die
TeilnehmerInnen füllten zu Beginn und am Ende des Workshops Fragebogen zu ihrer psychologischen Befindlichkeit aus.
Es zeigte sich, dass sich mehrere Faktoren der psychologischen Befindlichkeit durch die IBSR-Meditation verbesserten.
Vorgehen
In die Studie eingeschlossen wurden Menschen, die sich für einen 28-tägigen Workshop anmeldeten und die englischen Fragebogen
lesen und verstehen konnten.
97 TeilnehmerInnen füllten die Fragebogen zu Beginn des Workshops aus (Zeitpunkt 1, T1).
82 TeilnehmerInnen beantworteten die Fragen gleich nach Ende des Workshops (Zeitpunkt 2, T2).
Da weniger als 30% an der Umfrage teilnahmen, die einige Zeit nach dem Workshop stattfand, wurden die
Resultate dieser Follow-up Umfrage nicht in die Analyse mit einbezogen.
Acht Fragebogen kamen zur Anwendung:
- einen Fragebogen, der die Schwere von depressiven Symptomen erfasst (Beck Depression Inventory-II, BDI-II,
Wikipedia-Eintrag),
- einen Fragebogen, der der Beurteilung von Symptomen, die mit
Depression in Verbindung gebracht werden, dient (Quick Inventory of
Depressive Symptomatology-Self Report, QIDS-SR16,
mehr Infos),
- einen Fragebogen, der die Bereiche Symptombelastung, interpersonale,
Beziehungen und soziale Rolle abdeckt und zur Verlaufs- und
Ergebnismessung von Therapien eingesetzt wird (Outcome Questionnaire
45.2, OQ-45.2,
mehr Infos),
- einen Fragebogen, der die Lebensqualität anhand der Wichtigkeit von
und der Zufriedenheit in 16 Lebensbereichen misst (Quality of Life
Inventory, QOLI,
mehr Infos),
- einen Fragebogen zur Erfassung von aktueller und habitueller Angst (State-Trait Anxiety Inventory, STAI,
mehr Infos).
- einen Fragebogen zur Erfassung der verschiedenen Aspekte von Ärger (State-Trait Anger Expression Inventory-2 (STAXI-2, mehr Infos) und
- einen Fragebogen mit vier Fragen, mit dem sich inhaltsunabhängiges Glück erfassen lässt (Subjective Happiness Scale, SHS,
Fragebogen),
- einen Fragebogen zur Erfassung von Symptomen und sorgen, die das Essen betreffen (Eating Attitudes Test, EAT,
englische Version,
deutsche Version)
Resultate:
197 Personen wurden rekrutiert und füllten zu Beginn des Workshops die Fragebogen aus.
164 Personen füllten gleich bei Ende des Workshops die Fragebogen aus.
102 Personen füllten die Fragebogen sechs Monate nach dem Workshop aus.
Die Werte zu Beginn und unmittelbar nach dem Workshop unterschieden sich signifikant:
- Die Depressions-Werte sanken von „milde Symptome“ zu „keine Depression“.
- Die Angst-Werte verringerten sich bis unter die Norm für Erwachsene.
- Auch die Ärger-Werte verringerten sich bis unter die bei erwachsenen Personen übliche Norm.
- Die Werte für die Lebensqualität und die Lebenszufriedenheit verbesserten sich ebenfalls.
- Der Ergebnisfragebogen (OQ-45.2) zeigte eine positive Veränderung im
Selbstwertgefühl, in der Beziehung zu anderen Menschen und in der
Effektivität bei der Bewältigung des Alltags.
Es traten keine Unterschiede auf zwischen den Werten unmittelbar nach
dem Workshop und sechs Monate danach, d. h. die
Befindlichkeitsverbesserung hielt mindestens sechs Monate lang an.