Analogien

Die eigene Erfahrung zeigt mir deutlich, dass das, was ich denke, das, was ich fühle, beeinflusst. Doch wie genau funktioniert diese «Übersetzung»? Bisher habe ich darüber noch keinerlei Vorstellung. Wenn ich davon ausgehe, dass wir neben unserem physischen Körper weitere feinstoffliche Körper haben, könnte die Untersuchung von Wechselwirkungen von Materie verschiedener Dichte nützliche Analogien bieten.

Teilchenanalogien
In den verschiedenen Aggregatszuständen liegt ein Stoff in unterschiedlicher Dichte vor, und es gibt eine Reihe von Phänomenen, die beobachtet werden können.

Gegenseitige Durchdringung von Stoffen unterschiedlicher Dichte
Stoffe unterschiedlicher Dichte – damit ist hier speziell gemeint: Stoffe, die in unterschiedlichen Aggregatszuständen vorliegen – können sich gegenseitig durchdringen. Dabei entstehen Gemische mit neuen Eigenschaften.

Beispiele:

  • ein gasförmiger Stoff löst sich in einem flüssigen Stoff: z. B. Sauerstoff in Wasser
  • ein fester Stoff löst sich in einem flüssigen Stoff: z. B. Kochsalz in Wasser
  • Wasser und Luft dringen in die Erde ein (heterogenes Gemisch)

Durchdringen unsere feinstofflichen Körper in ähnlicher Weise unseren physischen Körper?

Grenzflächenphänomene
An der Grenz­fläche zwischen Stof­fen, die in unter­schied­li­chen Aggregats­­zu­stän­den vor­liegen, ent­stehen unter be­stimm­ten Be­dingungen spezielle Phäno­mene.

So entstehen auf einer Wasseroberfläche Wellen, wenn die gasförmige Luft da­rüber streicht. Das Wasser nimmt die Bewegung auf und antwortet mit einer Wellenbewegung. Ist der Reiz stark genug, pflanzt sich die Bewegung in die Tiefe fort. Die Bewegung des gasförmigen Stoffes Luft wird also auf den flüs­si­gen Stoff übertragen. Der flüssige Stoff reagiert dabei träger als der gasförmige Stoff. Mit der Übertragung der Bewegung geht eine Energie­über­tragung einher.

Wellen entstehen ebenso, wenn Wind über die Oberfläche aus festen Körnern streicht. je nach Windstärke können Körner in der gasförmigen Luft mit­ge­tra­gen werden und beim Kontakt mit einer festen Oberfläche eine schleifende Wir­kung ausüben, wodurch weitere runde Formen entstehen.

«Entweder ist nichts real, oder alles ist real.»
John Gribbin








«Jedem denkerischen Vorgange entspricht ein Vorgang in unse­rem Organismus, ebenso jedem Gefühlsvorgange und ebenso jedem Vorgange, der mit dem Ausdruck Willens­impuls be­zeich­net werden muss. Gleichsam könnten wir sagen: Wenn in unserem Seelen­leben etwas vor­geht, wird eine Welle ge­schla­gen, die sich bis hinunter in den phy­si­schen Orga­nismus fortpflanzt.»
Rudolf Steiner: Eine okkulte Physiologie, GA 128, Seite 132.

Kristallisation
Ein fester Stoff, der in einem flüssigen Stoff gelöst war, kann kristallisieren, wenn sich die Ausgangsbedingungen ändern. Die Bildung von Kristallen scheint durch energetische Phänomene gesteuert zu sein: Aus natur­wissen­schaft­licher Sicht entsteht das Gitter mit der geringsten freien Enthalpie [1].

Andererseits werden die Kristallformen durchaus von anderen Faktoren beeinflusst. So können mit der Kupferchlorid-Kristallisation anhand der unterschiedlichen Muster, die bei der Kristallisation entstehen, Proben von Lebensmitteln aus unterschiedlichen Anbaumethoden unterschieden werden (weitere Informationen siehe [2] und [3]).

Referenzen
[1] Die freie Enthalpie ist das Mass für die Triebkraft einer Reaktion und setzt sich zusammen aus der Änderung der Energie und der Änderung der «Ordnung» im System.
[2] Bernhard J. Kahl: Entwicklung, in-house Validierung und Anwendung des ganzheitlichen Verfahrens Biokristallisation für die Unterscheidung von Weizen-, Möhren- und Apfelproben aus unterschiedlichem Anbau und Verarbeitungsschritten, Habilitationsschrift für das Fach «Ökologische Lebensmittelqualität», Witzenhausen, März 2006 [als pdf] (29. August 2023).
[3] Forschung bis 2009: www.fiv.ch (29. August 2023) und aktuelle Forschung: www.crystal-lab.nl (29. August 2023)

«Jedesmal, wenn wir denken, wenn wir Gedanken fassen, findet in unserem Organismus ein Prozess statt, den wir vergleichen können […] mit dem Prozess einer Kristallisation.»
Rudolf Steiner: Eine okkulte Physiologie, GA 128, Seite 132f.